Bern: neue Velostation an der Welle 7, keine Velostation am Hirschengraben und Einführung von 24-Stunden-Gratisparkplätzen
Der Gemeinderat (Exekutive) der Stadt Bern will die Veloparkierung beim Bahnhof Bern schrittweise verbessern. Er hat für eine zusätzliche Velostation in der Welle 7 einen Mietvertrag mit der Migros Aare abgeschlossen. Zudem will er einen Pilotversuch starten: Mit einer strikteren Bewirtschaftung der oberirdischen Veloabstellplätze und einer attraktiven Preisgestaltung der Velostationen soll der öffentliche Raum entlastet werden. Weiter hat der Gemeinderat beschlossen, auf die Realisierung einer Velostation Hirschengraben zu verzichten.
Am Hirschengraben beim Bahnhof Bern wird es keine unterirdische Velostation geben. Am 29.09.2021 gab die Stadt bekannt, dass sie das Projekt, das Teil des grossen Umbauprojekts des Bahnhofs Bern war, aufgibt. Das Projekt der unterirdischen Velostation war aus denkmalpflegerischen und archäologischen Kreisen , aber auch auf politischer Ebene umstritten. Somit werden 3000 Abstellplätze nicht gebaut, was Pro Velo Bern bedauert.
Ausserdem wurden weitere Massnahmen für Veloabstellplätze in der Nähe des Bahnhofs ergriffen, und weitere Optionen müssen bei der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün geprüft und dem Stadtrat im Jahr 2022 vorgelegt werden.
Zurzeit ist mit der Migros Aare ein Mietvertrag für eine zusätzliche Velostation mit 660 Plätzen im Gebäude Welle 7 neben dem Bahnhof abgeschlossen. Diese neue Velostation soll im Februar 2022 eröffnet werden. Im Rahmen eines einjährigen Pilotversuchs ab Frühjahr 2022 wird das Parken an den Velostationen PostParc und Welle 7 für die ersten 24 Stunden kostenlos sein. Diese attraktivere Preisgestaltung soll den öffentlichen Raum entlasten. Zudem wird eine strengere Bewirtschaftung der oberirdischen Veloabstellplätze eingeführt und für die im Bereich Hirschengraben - Schanzenbrücke abgestellten Velos wird im Rahmen dieses Pilotversuchs eine maximale Parkdauer festgelegt.
Damit die neue Velostation in der Welle 7 realisiert werden kann, beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat einen Verpflichtungskredit von 1,46 Millionen Franken für die Miete der Räumlichkeiten sowie Kredite für den Betrieb (289'300 Franken), für die Einrichtung (525'000 Franken) und die Erschliessung der Velostation (155'000 Franken). Die Kosten für den Pilotversuch, welche der Gemeinderat auf rund 150'000 Franken schätzt, hat der Gemeinderat in eigener Kompetenz bewilligt.
Die Stadt geht von einem längerfristigen Bedarf von rund 10'000 Veloabstellplätzen im Raum Bahnhof aus. Derzeit stehen rund 4700 Plätze zur Verfügung, davon rund 2000 in den vier Velostationen.
Pro Velo Bern begrüsst die neue Velostation in Welle 7 und insbesondere, dass Velos dort während 24 Stunden kostenlos geparkt werden können. Um den grossen Bedarf an Veloabstellplätzen im Bahnhofsumfeld zu decken, braucht es aber gemäss Pro Velo Bern und wie eine Umfrage von Pro Velo Bern aufgezeigt hat, rasch einen weiteren Ausbau des Angebots. Dazu sind insbesondere auch neue oberirdische Abstellplätze zu schaffen.
Mehr Informationen und Quellen:
Medienmitteilung der Stadt Bern (29.09.2021)
Vortrag des Gemeinderats an den Stadtrat (22.09.2021)
Medienmitteilung von Pro Velo Bern (29.09.2021)
Artikel aus dem Bund (29.09.2021): Projekt zu umstritten – Stadt Bern verzichtet auf Velostation am Hirschengraben | Der Bund
https://www.velostation.ch/de/aktuelles/artikel/bern-neue-velostation-an-der-welle-7-keine-velostation-am-hirschengraben-und-einfuehrung-von-24-stunden-gratisparkplaetzen